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ZIEL ST. TROPEZ

Dieser Urlaub ist schon lange geplant, dennoch lässt mich die Corona-Situation bis kurz vor Abfahrt, zumindest ein bisschen zweifeln, ob es die richtige Entscheidung ist. Die Entscheidung ist gefallen und begleiten wird uns unser „altes Mädchen“, ein elf Jahre alter Concorde, zwei S-Pedelecs, ein Elektromotorrad und natürlich unsere beiden Havaneser Jette und Milo. Für den Wassereinsatz sind zwei Stand-Up-Paddle-Boards dabei. 

Zwei Plätze sind für die Reise vor reserviert, am Lago Maggiore und in St. Tropez. Der übrige Reiseverlauf hängt vom Wetter, der Situation vor Ort und der Laune ab.  Der Weg nach Süden führt über die Schweiz und Italien nach Frankreich, zurück geht es über die Schweiz. Wegen der unklaren Corona-Situation wollen wir spontan bleiben. Unbegründet, wie sich heraus stellt. In diesen Zeiten mit dem Wohnmobil zu verreisen, ist mehr als sicher. Kontakte haben wir sehr eingeschränkt, wenn nur auf Abstand. In einem Hochrisikogebiet wie St. Tropez herrscht eine sehr strenge Maskenpflicht im gesamten Hafen. Hier wird auch kontrolliert. Auf allen Stellplätzen und Campingplätzen werden die Hygienevorschriften perfekt eingehalten. Sämtliche Gastgeber sind auffallend freundlich und freuen sich sehr über Gäste, die es wagen, aus Deutschland in ein Risikogebiet zu fahren. Nicht an einer Grenze werden wir gefragt, aus welchem Gebiet wir anreisen. Frankreich kontrolliert das Wohnmobil mit Maschinenpistolen und dem Öffnen der Schränke und der Heckgarage auf unerlaubte Mitnahme von Migranten, die Schweiz kontrolliert den ordnungsgemäßen Eintrag der Vignetten-App. Nach der Wiedereinreise in Deutschland haben wir umgehend einen Termin für einen Corona-Test ausgemacht, der negativ ausgefallen ist. 

Ein Highlight der Reise ist zweifelsohne der Campingplatz Miralago am Lago Maggiore. Für große Reisemobile sind die Stellplätze direkt am Wasser reserviert. Am wundervollen Sandstrand gibt es kostenfreie Liegestühle, Sonnenstühle und Sonnenschirme. Ein separater Hundestrand ist vorhanden. Zu diesem Hundestrand gibt es eine Liegewiese mit Daybeds und einem Salzwasserpool. Auffallend auf dem gesamten Gelände ist die liebevolle Bepflanzung, Dekoration und die Illumination des Ganzen am Abend. Der Süßwasserpool ist extrem groß, sehr sauber und angenehm beheizt. Für den kulinarischen Genuß sorgt die Pizzeria direkt am Platz. Die teuerste Pizza kostet 21 CHF und ist sehr zu empfehlen. Wir haben die Pizza abgeholt und an unserem Platz einen fantastischen Rotwein dazu genossen. Ihr habt Fragen zu diesem Platz oder wollt wissen, welcher Stellplatz hier der mit Abstand beste ist? Schreibt es einfach in die Kommentare. 

St. Tropez ruft. Wir brechen auf und machen noch einen Halt in Lugarno. Und mal eben noch am Comer See von oben aus die Villa von George und Amal Clooney besichtigen, für einen Kaffe hatten wir leider keine Zeit 😉 Die Nacht verbringen wir in Tortona auf einem Parkplatz eines Country Hotels. Mit uns gefühlte 100 LKWs. Und alle gehen hier im Restaurant essen in einem Ambiente, daß wir nicht vermutet hatten. Weiße Tischdecken, echte Blumen zur Dekoration, sehr liebevoll eingerichtet und fantastisches Personal. Die Speisekarte gibt es nur auf italienisch; geduldig und mit Spaß übersetzt der Kellner für uns alles auf englisch. Das Preis- Leistungsverhältnis ist unglaublich. Eine Flasche Mineralwasser 1,50 EUR, die Karaffe Hauswein 8 EUR. Das Essen war sehr günstig und unglaublich gut.

Jetzt aber schnell Richtung Meer, Ziel für die Nacht ist Sanremo. Der Starkregen zwingt uns runter von der schönen Küstenstraße zurück auf die Autobahn. Und da ist er endlich – der Blick auf das Meer. Als der Regen nachläßt fahren wir mit den Fahrrädern die Via Aurelia entlang, ein 24km langer Radweg auf einer still gelegten Bahnstrecke. Unbedingt empfehlenswert.

Wir verlassen Italien Richtung Frankreich. Am Grenzübergang werden wir von zwei sehr netten Grenzbeamten heraus gewunken. Ausweise, Corona oder zwei im Wohnmobil frei herumlaufende Hund sind nicht Anlass der Kontrolle, die Schränke und die Garage werden auf eventuell eingeschleuste Migranten überprüft, die Weiterfahrt ist also unproblematisch.

Wir haben das Ziel erreicht. Camping de la Plage. Wir haben einen Stellplatz in der ersten Reihe. Vor uns nur der Strand und das Meer und natürlich der Blick auf St. Tropez. Auf ein Highlight freue ich mich schon seit Tagen. Mare TV, eine Sendung auf 3sat hat uns dazu inspiriert, einen Tisch im Restaurant „Chez Camille“ zu reservieren. Wir entscheiden uns für ein Mittagessen. Hier soll es die weltbeste Boiuallabaise geben. Ein erstklassiger Service und wir werden nicht enttäuscht. Das Essen war Spitzenklasse.

Es geht wieder Richtung Norden. In der Schlucht von Verdon verbringen wir die Nacht, nach einer bezaubernden Fahrt durch Lavendel-Felder, die bis zum Horizont reichen. Wie sieht das wohl aus, wenn hier alles blüht? Kommt unbedingt auf die Bucket-Liste für das nächste Mal.

Die Schweiz durchfahren wir auf unserem Rückweg nur und verbringen unsere letzte Nacht in Lörrach. Was für ein erlebnisreicher Urlaub. Noch auf dem Rückweg vereinbaren wir einen Termin für einen Corona-Test. Selbstinitiative ist gefragt. Kontrollen gibt es keine. So geht unsere Auszeit nahtlos in ein paar Tage Quarantäne bis zum Testergebnis über.

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